Der Begriff der Elementarisierung wird ausgehend von Klafki (1959), vor allem in der Physikdidaktik als Kernbegriff der didaktischen Rekonstruktion ausgearbeitet (Wiater, 2007, 25). In seiner Bedeutung, nämlich der Auswahl und Reduktion auf das „Elementarste“ oder „Wesentliche“ eines Inhaltes oder Sachverhaltes, ist er auch allgemeindidaktisch von Relevanz für das Verständnis von Schüler:innen (Kircher & Girwidz, 2020, 157 ff.).
Somit ist der Begriff der Elementarisierung, unabhängig seines Ursprungs, wesentlich für den Sachunterricht der Primarstufe. Gerade da sollte durch Abstrahieren, Symbolisieren, Modellieren etc. von Phänomenen ein Grundstein für exemplarisches Lernen gelegt werden, um davon ausgehend vielperspektivisches Lernen zu ermöglichen (Haider, 2022, 137).
Die Herausforderung der Elementarisierung besteht darin, den Balanceakt zwischen Kindgemäßheit und fachlicher Korrektheit zu meistern, um die Anschlussfähigkeit für die weiterführenden Schulen grundzulegen (Haider, 2022, 137; Lehner, 2020, 16).
Literatur
Haider, M. (2022). Physikalische Aspekte. In J. Kahlert, M. Fölling-Albers, M. Götz, A. Hartinger, S. Miller, & S. Wittkowske (Hrsg.), Handbuch Didaktik des Sachunterrichts (135–141). utb GmbH. https://doi.org/10.36198/9783838588018
Kircher, E., & Girwidz, R. (2020). Elementarisierung und didaktische Rekonstruktion. In Physikdidaktik | Grundlagen (155–197). Springer Berlin Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-662-59490-2_5
Klafki, W. (1959). Das pädagogische Problem des Elementaren und die Theorie der kategorialen Bildung. Julius Beltz Verlag.
Lehner, M. (2020). Didaktische Reduktion (2. Aufl.). utb GmbH. https://doi.org/10.36198/9783838553832
Wiater, W. (2007). Elementarisierung als Problem der Didaktik. In E. Matthes & C. Heinze (Hrsg.), Elementarisierung im Schulbuch (25–36). Verlag Julius Klinkhardt.